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[§ 46–48.
Lautlehre.

dern als Frage’ 20 b 13, dú dígail ‘zur Strafe’ 72 d 12, remé·érbart ‘das er vorher­gesagt hat’ 15 b 3, có Iadomdu ‘zu den Edomitern’ Ml 52, ró·oirdned ‘er ist einge­setzt worden’ 14 a 3; ähnlich áréli ‘des andern’ Wb 13 a 5, álaili 13 a 9.

Es ist also keine Frage, daß solche Vokale gelegent­lich länger ge­sprochen wurden als andere. Ob das rein lautliche Ent­wicklung war, ist dagegen unsicher. Es könnten Wörter, die ursprüng­lich langen Vokal hatten, vortonig ihre Quantität bald bewahrt, bald gekürzt haben, wie das deutlich bei der Konjunk­zion cía neben ce ‘obgleich’ zutage tritt. So wird auch und ‘nicht’, ma-ní und ma-nĭ ‘wenn nicht’ usw. ge­schwankt haben, und nach solchen Mustern mögen auch ursprüng­lich kurze Vokale gelegent­lich gedehnt worden sein.

In dieser Grammatik sind Längezeichen in den Fällen § 4346 nur da gesetzt, wo die Hand­schriften sie bieten. Inkonse­quenter Weise sind jedoch nach bisherigem Brauch das Zahlwort ‘zwei’ (§ 384) und die Präpo­sizion ó ‘von, durch’ auch da als lang bezeich­net, wo das Länge­zeichen in der Hand­schrift fehlt.

Qualität der Vokale.

47. Die Färbung der Vokale ist in den keltischen Sprachen annähernd dieselbe, die sich im Griechi­schen, Itali­schen und Armeni­schen findet. Da aber im Irischen in schwach­betonten Silben große Ver­änderun­gen einge­treten sind, empfiehlt es sich, die haupt­tonigen Vokale von den schwach­betonten getrennt zu be­sprechen.

Die Vokale der haupttonigen Silben.

Die Herkunft der Vokale und Diftonge in einheimischen Wörtern.

Die einfachen Vokale ā̆ ē̆ ī̆ ō̆ ū̆.

48. ă entspricht

a) idg. ă, z. B.

ad·aig ‘er treibt, bewegt’ pl ·agat (über die Übergangs­vokale wie i in ·aig s. § 80 ff.) lat. agere gr. ἄγειν altind. ájati altnord. áka.