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§ 34. 35.]
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Lautlehre.


Betonung.

Zimmer, Keltische Studien II, 1884; Thurneysen, Rev. Celt. 6, 129 ff.; 309 ff.

34. I. Die Wörter, die eines Hauptakzents im Satze fähig sind, tragen ihn auf der ersten Silbe, z. B. fairsing­menmnaige ‘Großmut’. Die Betonung ist exspira­torisch-energisch und von großer Gewalt, was sich nament­lich in der Redukzion der nicht haupt­tonigen Silben zeigt (s. § 41. 102). Gerade diese Erschei­nungen sind es, die uns den Sitz des Haupt­akzents im Alti­rischen verraten; dazu tritt die Betonung der heutigen Dialekte.

Die Regel gilt für alle einfachen Wörter und für die nominalen Komposita, zu denen auch die Parti­zipien zählen.

35. II. Deuterotonierte und prototonierte Verbal­komposita. Verbinden sich mit einem Verbum finitum eine oder mehrere Präpo­sizionen, so trägt in der Regel das zweite Element den Haupt­akzent, also im einfachen Kompo­situm das Verb selbst (auf der ersten Silbe), im mehr­fachen die zweite Präpo­sizion. Die erste Präpo­sizion bildet überhaupt kein festes Kompo­situm mit dem Folgenden; sie kann durch ein Personal­pronomen (§ 408 ff.), in der Poesie selbst durch andere Wörter von ihm getrennt werden.

Also z. B. do·moiniur ‘ich meine’, ad·rími ‘er zählt’, ar·égi ‘er klagt’, con·rig ‘er bindet’, tremi·tíagat ‘sie über treten’, cita·bíat ‘sie empfinden’.