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[§ 30–32.
Zur Schreibung.

und hinter Vokalen können sie sowohl stimmlose als stimm­hafte Verschluß­laute be­zeichnen.

2. g d b bedeuten stimmhafte Verschlußlaute im absoluten Anlaut, bei Gemi­nazion und in den Gruppen nd ld mb, aber stimm­hafte Spiranten hinter Vokalen. Hinter den meisten Konso­nanten können sie sowohl stimm­hafte Verschluß­laute als Spiranten dar­stellen.

Über die Geltung in zweifelhaften Fällen entscheidet die moderne Aus­sprache; wo diese versagt, die Etymo­logie oder das Schwanken der Schrei­bung zwischen g und c, d und t, b und p.

31. Das punctum delens über einem Konsonanten ist in einigen Fällen zu einem üblichen Schreib­zeichen geworden:

1. Es wird häufig über Nasale gesetzt, die vor den Anlaut eines Wortes treten nach nasalie­rendem Auslaut (§ 237), z. B. amal ṅ guidess ‘wie er bittet’ Wb 24 d 19, fri rainn ṅaili (n‑aili) ‘gegen einen andern Teil’ Sg 212 a 6, dered ṁbetho (m‑betho) ‘Ende der Welt’ Wb 10 b 3.

2. Ebenso über Nasale, die im Inlaut zwischen Konso­nanten stehen, z. B. forṅgaire ‘Befehl’, frecṅdirc frec­ṅdairc ‘gegen­wärtig’.

3. Über f und s bedeutet der Punkt in Sg und in späteren Hand­schriften die ‘Lenierung’ dieser Konso­nanten. Über ihre Aus­sprache s. §§ 128. 130.

Anders wendet Arm. 18 a 2 an in morḟeser ‘Siebenzahl’; es deutet an, daß hier f für s (sesser ‘sechszahl’) einge­treten ist, s. § 129.

32. Worttrennung. In den Handschriften werden meist alle die Wörter, die sich um einen Haupt­akzent grup­pieren, als eins ge­schrieben, also z. B. Konjunk­zionen nebst ange­hängten Pronomen mit dem folgenden Verb, ebenso der Artikel nebst Possessiv­pronomen mit dem folgenden Sub­stantiv, die Kopula mit dem folgenden Prädikat, Präpo­sizionen mit dem ange­hängten Pronomen oder Artikel und einem folgenden Verb oder Nomen,