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§ 29. 30.]
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Schreibung der Spiranten und Verschlußlaute.

Dagegen wechselt beliebig condelg und condelc ‘Ver­gleichung’, ·cumgat und ·cumcat ‘sie können’, ord und ort ‘Rang, Stand’ (lat. ordo), scríbend und scríbent ‘Schreiben’ (lat. scriben­dum), burbe und burpe ‘Torheit’, edbart und edpari ‘Opfer’ usw., wo überall g d b zu sprechen ist.

Abweichungen:

a) Nur ganz ausnahmsweise wird bei zusammen­geschrie­benen Wörtern der Anlaut des zweiten nach Art des Inlauts be­zeichnet, z. B. natiubrad Wb 9 d 20 für na diubrad ‘er betrüge nicht!’, atoiri Ml 46 a 17 für a doiri ‘aus der Knecht­schaft’.

b) Sehr vereinzelt und als etymologische Schreibung oder als Schreib­versehen zu be­trachten sind ander­seits einfache g d b im Inlaut hinter Vokalen für Verschluß­laute, z. B. ad·​obarar ‘wird geopfert’ Wb 10 c 3, 11 b 12, vgl. Ml 60 b 17, 14 a 16 neben ad·​oparar Wb 11 b 15, be­einflußt durch edbart idbart ‘Opfer’; togad ‘Glück’ Ml 39 c 16, gewöhn­lich tocad.

c) Viele Handschriften kennen sowohl hinter Vokalen als hinter Konso­nanten auch die Schrei­bung gg dd bb, was wohl darauf beruht, daß ursprüng­lich in allen diesen Stel­lungen die stimm­haften Verschluß­laute gedehnt (geminiert) wurden, s. § 133. So arggit ‘des Silbers’ Arm. 17 b 1 neben argit, condeilgg ‘der Ver­gleichung’ Sg 42 a 4, con·​ṅ‑delg­gaddar ‘sie werden ver­glichen’ Sg 39 a 11 neben con·​delgatar, sacardd ‘sacerdos’ Sg 54 a 11, Tur. 49 neben sacart sacard, abbaith Asg ‘Abt’ Arm. 18 b 1. In Wb nur einmal claindde ‘der Kinder’ 28 b 17.

d) Gelegentlich wird aus etymologischen Rücksichten nach Vokalen cg td ge­schrieben, z. B. ecguisti ‘des Ge­wünschten’ Ml 65 b 2 für ecuisti (eg-guisti) zu ad·​gúisi ‘wünscht’; cotdicc ‘er kann es’ Wb 5 b 40 für cot·​icc, weil das infi­gierte Pronomen meist d lautet.

30. Für die Buchstaben c t p, g d b ergeben sich folgende Lese­regeln:

1. c t p bedeuten stimmlose Verschlußlaute im absoluten Anlaut und hinter s; hinter andern Konso­nanten