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§452.453.]
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Personalpronomen. Fragewörter.

b) Anders in Kl. B. Hier ist d immer nnleniert, und der Schwund des Nasals in cot-, at- (gesprochen Tcod-, ad) für com, en mit Pronomen weist auf altes anlautendes t (§207). Die wahr- scheinlichste Erklärung ist, daß hier Reste eines anderen Pro- nomens der III Person erhalten sind, des indogermanischen Demonstrativstammes to- tä-. Das m. sg, nasalierendes d (selten im Anschluß an Kl. A da), geht auf idg. *tom, kelt. Hon zurück das Neutrum, lenierendes d, auf idg. Hod, kelt. Ho (vgl. ir. tö c ja'); der Plural, geminierendes da, auf idg. Höns, woraus zunächst *tös, vielleicht auch auf f. täs. An die letztere Form hat sich wohl das f. sg angeschlossen; doch kann das a des alten *dän (aus Häm) regelrecht bewahrt sein, vgl. den Gpl inna § 464. Aus der Stellung nach altem Nasal ist d für t hinter andere Präposizionen übertragen worden.

Diese Erklärung setzt voraus, daß die Pronomen der I und II Personen dorn dot don dob usw. Analogiebildungen zu den er- wähnten Formen sind, nach dem Muster der Kl. C. Das ist aber schon an sich wahrscheinlich. Denn die unlenierte Gestalt der Pronomen m(m), t, n(n) zeigt, daß sie einst nicht auf Kl. A be- schränkt waren, sondern auch direkt hinter konsonantisch aus- lautende Präposizionen traten. Eine ganz ähnliche Übertragung findet sich auch bei den suffigierten Pronomen, wo der letzte Vokal in etrum, etron, etruib, essiut, fuirib, in Ml auch in forum, forun von solch enBeispielen entlehnt ist, in denen die Präposizion ursprünglich vokalisch schloß, wie airium, immum usw.

Fragewörter.

Strachan, Eriu 1,6 ff.; Vendryes, MSL 13,396 ff.

453. Die Fragepronomen stehen sowohl im ab- soluten wie im abhängigen Fragesatz. Sie haben außer sind sie Prädikatsnominative; für Svem?' sagt man 'wer einem Genitiv (§ 454) keine Kasusflexion. Fast immer ist's, dem', für quos? 'wer sind sie, die', für 'aus welchem Haus?' 'welches ist das Haus, aus dem', für 'weshalb?' meist 'was ist es, weshalb (relat.)' usw. Die III sg der Kopula im Indikativ bleibt dabei unausgedrückt.

Wollen aber Glossatoren einen lateinischen Kasus obliquus genau wiedergeben, so stellen sie das irische Fragepronomen unflektiert voran und lassen ihm, wenn

es im Lateinischen substantivisch ist, den betreffenden

Thurneysen, Handbuch des Altirischen.
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