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[§ 8–10.
Einleitung.

Original wird etwas älter gewesen sein. Die Würz­burger Glossen würden dann etwa in die Mitte des 8. Jhs. gehören.

Dagegen der Saltair na Rann (Strophenpsalter), die biblische Geschichte in 150 Gedichten, im Jahr 987 verfaßt, zeigt schon einen ganz anderen Sprach­charakter und wird besser dem Mittel­irischen zuge­rechnet.

Herausgegeben von Stokes in den Anecdota Oxoniensia, Mediaeval and modern series, Vol. I, Part. III (1883). Dazu Strachan, The verbal System of the Saltair na Rann (Trans­actions of the Philo­logical Society 1895–1898 p. 1 ff.).

Unsere Grammatik behandelt also im wesentlichen die Sprache des achten und der ersten Hälfte des neunten Jahr­hunderts.

9. Von den späteren großen Sammelhandschriften, die unter anderem die Texte der irischen Helden­sage enthalten, werden nament­lich die beiden ältesten in dieser Grammatik öfters zitiert:

LU. Leabhar na h‑Uidhre, ‘das Buch der dunkelgrauen [Kuh]’, rund um 1100 ge­schrieben, im Faksimile publi­ziert von der R. Irish Academy 1870.

LL. Leabhar Laighneach, ‘das Buch von Leinster’, großenteils um die Mitte des 12. Jhs. ge­schrieben. Faksimile der R. Ir. Academy 1880.

Andere sind mit vollem Titel angeführt.

Archaische Denkmäler.

10. Es gibt einige Sprachquellen, die älter sind als die Würz­burger Glossen. Sie fließen aber zu spärlich, als daß sie den damaligen grammati­schen Bau der Sprache rekon­struieren ließen, und gestatten nur in Einzel­heiten die ältere Gestalt zu erkennen. Ich zitiere solche Formen als archaisch (arch.). Es sind

1. Wb I, die erste Hand der Würzburger Glossen, s. § 5 (zusammen­gestellt bei Zimmer, Gloss. Hib. p. XIII u. Supplem. p. 6; Thes. I, p. XXIV).