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[§ 382. 383.
Flexion und Stammbildung des Nomens.

vielmehr der Nominativ des neutralen Adjektivsohne Artikel an seine Stelle, das Folgende wird als nasalierender Relativ- satz gestaltet (§ 492). Z. B. arndip maith n-airlethar 'damit er gut berate' Wb 28 b 32, wörtlich 'damit es ein Gutes sei, wie er berät', is dinnimu do'n-gni alaill 'unsorgfältiger macht er das andere' 4 c 33.

Doch: is ind il as ferr ludeus "viel besser ist der Jude' Wb 2 a 4, eine unirische Konstrukzion.

383. Einige Adjektive treten adverbial auch vor das Verb, gleichwie Präposizionen. Doch scheint sich das Verb nie enklitisch an sie zu hängen.

Z. B. cain'rognafha 'gut wurden sie getan' Ml 39 a 24, mani'cain'airlither 'wenn du dich nicht gut berätst' Wb5b38, mad'genatar 'selig sind sie' Ml 90 b 12, wörtlich 'gut wurden sie geboren' (zu maith), nuie'tänicc 'er ist neu angekommen' Wb 7 c 7, nis'n-ule'mairbfe 'du wirst sie nicht ganz ver- tilgen' Ml 77 a 15.

Über cetw cita' usw. 'zuerst' s. § 391.

Zu moch 'früh' gehört das Präverb mos mus 'bald' mos'riccub sa 'ich werde bald kommen' Wb 28 c 9, mus' creitfet 'sie werden bald glauben' 5c2 (dafür mW Ml 34a 4, wohl verschrieben).

Auch das Präfix ml- (§ 366) kann vor Verben treten, scheint aber wie eine Präposizion betont zu werden; z. B. ni'mi-aipir (-aipir wohl enklitisch) 'er spricht nicht Übles' Ml 56 d 16, mitn-imret 'daß sie ihn betrügen' Ml 74b 22 (miimbert 'Betrug').

bitli- (§ 366) findet sich nur in der poetischen Sprache vor Verben, z. B. ro'Uth-bdo 'möge ich ewig leben' Fei. Epil. 39, bith-golait 'sie jammern immer' (mit absoluter Verbalendung!) ebend. Prol. 62.

Ms 'vielleicht' steht immer vor dem Verb, doch ohne ein Kompositum zu bilden; z. B. bes as'bera su 'vielleicht sagst du' Augustin-Gl. 14a2. Es mag ursprünglich ein Sätzchen für sich gewesen sein.