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[§ 366. 367.
Flexion und Stammbildung des Nomens.

1. mi- 'übel-, miß-, unrichtig', z. B. mi-thol, mi-düthracht 'Übelwollen', mi-gnim 'Missetat', mi-thoimtiii 'falsche Mei- nung', mi-fogur (f — f) 'Mißklang', mi-desmrecht 'übles Beispiel'. Das Präfix kommt auch vor Verben vor (§ 383).

Ein Zusammenhang mit dem Komparativ messa 'schlechter' und mit got. ahd. missa- ist wahrscheinlich.

2. Die Vorsilben so- su- 'gut' und do- du- 'schlecht' stehen manchmal im Sinn eines attributiven Adjektivs; z. B. so-chor 'guter Vertrag, Vorteil', do-chor 'schlechter Vertrag, Nachteil'; dodcad 'Unglück' zu tocad 'Glück'; später belegt sobus döbus 'gute, schlechte Sitte (besf. Viel häufiger dienen sie dazu, Adjektive aus Substantiven zu bilden; s. § 345 und vgl. auch stiaitribthide 'wohnlich' zu (später belegtem) aittrebad 'Wohnen'.

Die Vorsilben, = kymr. hy- und dy-, gallisch wohl in Su- carius -ia, Su-ratus, Gsg Du-rati, entsprechen altind. su- und dus- (griech. öu<;-), haben jedoch ihren Auslaut ausgeglichen. Der Vokal u erscheint im Hiatus. Sonst wechseln so- do- und su- du- ohne Rücksicht auf den folgenden Vokal, nur daß so- do- häufiger ist und nicht-palatale Konsonanz hinter sich liebt (s. §167); doch auch so- und do-chenhdl § 345 (vor ch').

3. bith- 'dauernd, immer', z. B. bithphennit dauernde Poenitenz', bidbethu 'ewiges Leben'. Häufig adverbial vor Adjektiven: bithbeo bidböo 'ewig', bithfotae 'immer lang'. Vor Verben s. § 383.

Das lautliche Verhältnis zu kymr. bytli 'immer, auf immer, jemals', körn, byth, by, byth-queth, mittelbreton. bez-goaz, bezcoaz, biscoaz 'jemals (niemals)' ist nicht klar, falls es sich nicht um Entlehnung handelt.

4. Das Zahlwort o'in den 'einer', z. B. öen-chiall, G öen- cheille, 'ein Sinn'.

5. Über die Negazionspräfixe s. § 861 ff.

Vergleichungsformen der Adjektive.

367. Das altirische Adjektiv hat drei Vergleichungs- formen: