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[§ 313. 314.
Flexion und Stammbildung des Nomens.

313. Von den einsilbigen hatte brü Braue' in den andern Kasus einst den Stainrnauslaut -wm-, vgl. altind. bhrük, Gbhruväh, gr. öqppü's öqppüoq. Vor einer dunklen Silbe ist daraus ir. -ouc geworden, und diese Form wurde weiter verschleppt: brol zu- nächst aus *broiies. Vgl. namentlich die Flexion von cnü, auch die von bö c Kuh' §340. Der Gpl forbru Ml 39 c 13 statt -brä muß auf Ausgleichung beruhen oder ein Versehen des Schreibers sein.

B. Konsonantische Stämme.

314. Allgemeines. Die Flexionsweise dieser Abteilung ist ziemlich einheitlich mit Ausnahme des Nsg, der den Stammauslaut in der Regel verloren hat. Unser Material gestattet nicht, die Nominativform für jedes Wort sicher zu bestimmen, zumal später starke Aus- gleichungen stattgefunden haben, jüngere Belege für die alte Zeit also wenig beweisen.

Die übrigen Kasus zeigen das folgende Gemeinsame:

Vereinzeltes s. unten bei den einzelnen Klassen.

Singular. Der Genitiv ist in der Regel endungslos mit dunkler Färbung des Stammauslauts. Das weist auf die Endung -os (vgl. gr. kuv-öc;), bestätigt durch viele Ogomformen auf -as (§ 86,4), wie Glasiconas, Lugudeccas (jünger Lugudeca), Netasegamonas, Inissionas u. a.

Der Dativ hat meist zwei Formen, die beide lenieren: eine längere ohne Endung, in der der Stamm- auslaut bewahrt ist und palatale Färbung zeigt; und eine kürzere, in der auch noch der Stammauslaut geschwunden ist. Jene weist auf einen geschwundenen hellen Vokal, der entweder auf den Diftong der alten Dativendung zu- rückging (altind. md-i, gr. iev-ai oder osk. pater-el) oder auf das i des Lokativs (ind. pad-l, gr. irob-i).

Die kürzere Form hat nie eine Endung besessen; sie stimmt mit den endungslosen Lokativen der alt- indischen w-Stämme (kärman, mnrdhän) überein; vgl. den Dsg der w-Stämme § 310. Häufig fällt sie mit dem Nsg zusammen. Die Lenierung hinter der kürzeren Form ist nach Analogie der andern Dative eingetreten.