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§ 294. 295.
Flexion und Stammbildung des Nornens.

294. Hierher gehört auch re f. 'Zwischenraum', G ree re'he, DA re, plNA re'i, D reib. Aber neutral (in an- derer Bedeutung) re n-Iuü 'der Monat Juli' Karlsr. Beda 32 b 11; so auch der Plural ree 'spatia' 18 c 3?

fetarl(a)ic (der N erst später belegt) 'das alte Testa- ment' bildet manchmal den G neutral fetarl(a)icci statt fetarl(a)ice im Anschluß an das Neutrum nufiadnisse 'das neue Testament'.

295. Zur Flexion der ä- und *ä-(7 e-^Stämme.

Singular: N. Die «-Stämme haben dunklen Auslaut und lenieren, hatten also die alte Endung -ä bewahrt, vgl. ga. Buscilla Rhys XXXII, Ogom inigena 'Tochter' (später ingeri), berichtigte Lesung der Bilingue von Eglwys Cyramun (Archaeologia Cam- brensis, 5th Series, Vol. VI, Nr. 23). Das -e der m-Stämme läßt sich auf -iä zurückführen, vgl. Aititoria (in römischer Schrift) auf derselben Inschrift. Der palatale Ausgang von Kl. V (setig) weist dagegen auf -i, vgl. altind. brhati (G brliatydh) 'die hohe' (= ir. Brigit, Eigenname), lit. vezant c die führende'.

G. Die alte Endung -äs (gr. x^päc;, lat. pater familiäs, got. lit. -ös) setzt sich nur in mnä (§ 290) und im Artikel m»a (§ 464) fort. Dagegen das -a der Pronominalien naclia, cacha cecha (§ 483 f.) scheint erst aus -e entstanden, wenn die Schreibung cache Thes. II 255.4 altertümlich ist.

Sonst findet sich bei allen drei Stammklassen -e, das auf -es oder -ies weist, vgl. Ogom Avittoriges auf der Bilingue von Eglwys Cyramun, Genitiv zum obigen Auitoria (g wohl gleich j). Die Endung -[es kann bei manchen, die den Nominativ auf -l bildeten, alt sein. Denn -i scheint als Nominativausgang nicht nur zu fä-Stämmen, sondern auch zu feStämmen gehört zu haben. Eben der Gleichklang des Nominativs könnte die Ver- schleppung von -ies zu den m-Stämmen veranlaßt haben, und von da möchte -es weiter auf die «ä-Stämme undö-Stämme übertragen worden sein. Vgl. auch § 303.

D mit palatalem Ausgang, lenierend. Die vollste Endung zeigt mnai (§ 290), auf altes -äi, die Endung des Dativs und Lokativs, weisend (gr. x^pöu, altlat. Meneruai), eventuell auf -äi* (böot. deiKn. aus -Stikou). Schwachbetont ist der Diftong schon im Gallischen zu -i oder -e vereinfacht; vgl. BnXriaaiai Rhys VI zum lateinischen Nominativ Belisama, vielleicht auch Brigindoni Rhys