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[§ 248. 249.
Flexion und Stammbildung des Nomens.

Satz im Geiste der Redenden voll geformt ist; z. B. comthinol (Nsg) inna nöib — as'berr tempul doib, höre atreba Crist indib 'die Versammlung der Heiligen — «Tempel» wird zu ihnen gesagt, weil Christus in ihnen wohnt' Wb21c7.

Einen freien Gebrauch stellen auch Beispiele dar wie: hinun folud bis indib ocns a cetm'de (Nsg) 'dieselbe Substanz, die in ihnen ist und ihrem Primitivum' Sg 188 a 6.

249. II. Der Genitiv dient

1. zur Bestimmung eines andern Substantivs im weitesten Umfang und in der verschiedensten Bedeutung. Doch ist zu beachten, daß der Genitiv (und das Possessiv- pronomen § 435 ff.) bei einem Abstraktum, das zu einem transitiven Verb gehört, immer der Genitivus objectivus ist; der Handelnde wird durch den Dativ mit do aus- gedrückt. Also serc de 'die Liebe zu Gott, nicht 'die Liebe Gottes; a serc duit 'deine Liebe zu ihm'.

Der attributive nominale Genitiv steht in der Prosa immer hinter seinem Bezugswort; nur die poetische Sprache stellt ihn gelegentlich voran, z. B. fairggce findfolt 'des Meeres weißes Haar' Thes. II 290,4; fri frega fäl 'gegen der Wand Wall' SP.

2. zur Ergänzung von Adjektiven, namentlich solchen, die 'mächtig, bereit zu' bedeuten, wie cumachtach Wb 14c41, tiialang 31b 11, irlam 13c8, gressach foigde 'eifrig zum Bettel" 31b23, essamin precepte 'furchtlos zu predigen' 23b 7. Doch auch freier: soir mo brethre 'frei in Be- zug auf mein Wort' 4c 18, reil cersoilcthe beoil 'klar in Bezug auf Öffnung des Mundes' Sg 14a 16.

3. Von Verben kann sich nur die Kopula mit dem Genitiv verbinden. Dieser ist:

a) gewöhnlich ein Genitivus qualitatis, z. B. ni torbi 'es ist nicht von Nutzen', ni bat 'es ist nicht gut' (wört- lich 'vom Guten'), is meite 'es ist wichtig' ('von Größe"), is beicc 'es ist unwichtig' ('von Kleinheit), is tüalnge 'er ist fähig' ('der Fähigkeit').

b) ein Genitiv der Zugehörigkeit, z. B. ammi die wir