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[§217–219.
Lautlehre.

tinfeth 'Anblasen, Aspirazion', do'infedam 'wir aspi- rieren' (aber air-fitiud 'Vorspielen').

Die Verschlußlaute.

218. Während im Indogermanischen jeder Ver- schlußlaut eine Aspirata neben sich hatte, die stimmlosen seltener, die stimmhaften häufig, sind im Irischen, wie überhaupt im Keltischen, der aspirierte und der hauchlose Laut in einen zusammengefallen, also k und kh, t und th (p und ph), g und gh, d und dh, b und bh. Nur bei der labiovelaren Media ist die Aspirata (Brugmanns j«/j) von der hauchlosen Media dadurch geschieden geblieben, daß sie früh das labiale Element aufgegeben hat, also mit dem sonstigen gh zusammenfiel, während j~ es in der Regel bewahrte.

Im Übrigen sind im Keltischen, wie in allen Avest- indogermanischen Sprachen, die alten Palatalen (Brug- manns k kh g gh) und die Velaren (Brugmanns q qh j j/i) in eine Reihe verschmolzen und werden daher im Folgenden als einheitliche Laute (k kh g gh) behandelt (Gutturale).

219. Stimmhafte für stimmlose Ver- schlußlaute.

d und g aus t und k hinter Nasal § 207.

t im Anlaut proklitischer Wörter ist zu d geworden § 176.

Es gibt aber noch einige andere sichere Beispiele für solchen Wandel, vgl.

gabor gabur 'Ziege' kymr. gafr, Ortsnamen altbritann. Gabrosenti (Lokativ), in Noricum Gabromagus, lat. capra caper, altisländ. hafr 'Bock'.

brecc (nicht :!:mrecc) 'gesprenkelt, bunt' kymr. brych, gall. Briccus Briccius zu altind. pfmih 'gesprenkelt, gr. irpeKVOS 'buntfelliger Hirsch' (Hesych.), Trepxvoc; TrpcxKvöc; 'dunkelfarbig', Trepicr) 'Barsch' usw., ahd. forhana 'Forelle' (im Irischen selber orc 'Salm" aus porkos?).