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[§215. 216.
Lautlehre.

Weist das darauf hin, daß in snigid sligid leniertes n, l gesprochen wurde, so daß es von da aus übertragen werden konnte?

sr im zweiten Glied eines Kompositums zu rr § 151b. Älter ist vielleicht Schwund des s mit Dehnung eines vorhergehenden Vokals; vgl.

cir 'Kamm' aus *kesro-1 Vgl. altkirchenslav. cesati 'kämmen', kosa 'Har'. Doch wenn ahd. liar u. Verw. auf *kesö- zurückgehn, könnte e (ir. i) alt sein.

mir 'Bissen, Stück' aus *memsr- s. § 55.

s zwischen Vokalen im Wortinnern ist spurlos ge- schwunden (§ 128); vgl. noch

iarn tarn 'Eisen', got. eisarn ahd. altisländ. tsarn.

ad'chi 'ich sehe' (Prät. Pass. ad'cess), wohl zu ciall 'Ver- stand' kymr. pwijll (YV. q-eis- q~is-).

rs zu rr § 151 d, Is zu 11 § 150 d.

Auslautendes -s zu -h und geschwunden § 175.

216. Die Behandlung von st im Keltischen ist strittig.

Sammlungen von Rozwadowski, Quaestiones grammaticae et etymologicae (1897), p. 22 ff.; Ascoli, Archivio Glottolog. Ital., Supplem. period. II 100 ff.

Im Anlaut ist s in weiterem Umfang geschwunden als in anderen Sprachen, z. B.

Uagu ich gehe', teeht Gang' kymr. taith gegen gr. crreixtiv got. steigan altind. stighnöti § 182b;

'tä iattä usw. § 756) 'ist' gegen lat. stare gr. crrfjvou altkirchenslav. stau altind. sthä-;

trog trüag 'elend' kymr. tru gegen gr. aTpeuYeo~&ai § 58;

täl 'Axt' vielleicht zu ahd. stahal 'Stahl'.

Fraglich ist, inwiefern altes st- im Irischen auch als s- erscheint. Am wahrscheinlichsten vor r, vgl.

sruith 'ehrwürdiger Alter', altkymr. strutiu (glossiert 'beatam antiquam gentem'), lit. strujus 'Greis'.

Ein Verb sem(a)id, Part. Pass. srithe, Part, necess. srethi, Abstr. sreth sreith, glossiert sowohl Formen von severe sertus als von sternere stratus und kommt später in