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§ 156. 157.]
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Färbung der Konsonanten.

folgenden Anlaut angeglichen, z. B. aäabaill Wb 3 b 7 für adib baill 'ihr seid Glieder', dinab gabälatb Von den Samm- lungen' 13d33 für dinaib, dcmaballaib 12 b 2 für donaib ballaib c den Gliedern'.

Durch Ausbreitung solcher Formen ist der Auslaut mancher Wörter dieser Klasse völlig ins Schwanken ge- raten, z. B. ar neben air 'denn', in tan neben in tain 'als, wenn', fei neben fil feil 'welcher ist', und für arch. amail 'wie' erscheint in Wb Ml Sg amal.

Im Innern eines einheitlichen Wortes wird die Aus- gleichungsregel selten verletzt. Doch zeigen sich hie und da Fälle wie do'rolgetka 'sind verziehen worden' Wb 26c 11, wo trotz des palatalen f das davorstehende X die nicht- palatale Färbung von do'lugi beibehält.

2. Konsonantengruppen vor hellen Vokalen und vor u.

Sammlung bti Bergin, Contributione to tbe bistory of pala- talization in Trish, Eriu III 50 ff. (aucb Freiburger Dieeert. 1906).

157. a) Stand in alter Zeit (vor der Synkope und vor dem Schwund der Endsilbenvokale) eine Gruppe von zwei oder mehr verschiedenen Konsonanten vor e- oder i- Vokalen, so hatte in der Regel nur der letzte Konsonant palatale Färbung angenommen; die vorhergehenden waren dunkel.

Kam die Gruppe durch Schwund des folgenden Vokals in den Silbenauslaut zu stehen, so wurde die ganze Gruppe palatal. Blieb aber der Vokal erhalten, so wurde die Gruppe später nach der Ausgleichungsregel von § 155 ganz dunkel.

Z. B. zu serc 'Liebe' heißt der Dsg seirc k') aus *serki, aber der G serce sercae (raka); ebenso zu delb 'Ge- stalt D deilb Ck'ft), aber G delbe delbae ( $JaGa)', so ainm 'Name', G anm(a)e; maidm 'Brechen', madm(a)e; Nsg orcun 'Tötung', A orcuin orcain (Silbentrennung r-g), aber G oircne (rg—v), wo ursprünglich überall zwischen rg und n ein heller Vokal stand (über das u in orcun s. §170 f.);