Page:H.M. Diana.djvu/224

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haben wir auf der Reise nach dem Auslande alle hergeben müssen.“

„Es ist schön, daß es euch gut ging.“

„Herrlich war es! Wie vielen habe ich den Bauch aufgeschlitzt, wenn wir herabstiegen! Die Höfe, die wir verbrannten, rauchen gewiß noch jetzt. Die Kühe, die wir hinaufholten in die Berge, werden sich nun wohl verlaufen haben. Wir konnten nicht alle essen.“

Der Wohlgebildete machte eine Bemerkung:

„Das schmerzt uns sehr.“

„Ihr mußtet also fliehen?“ fragte sie. Der Erdfarbene antwortete:

„Der Hund Thimko, den wir prügelten, hat die andern Hunde auf uns gehetzt. Sie trennten uns von uusern Genossen, und diese kamen um, die Armen. Da gingen wir in ein Boot. Der Sturm warf uns weit fort von der Heimat, und fast waren auch wir umgekommen, wir Armen. Wir sind elend, Mütterchen, sei so gut und reiche uns eine Unterstützung!“

Sie warf ihnen Goldstücke zu. Sie schossen, eines nach dem andern, blitzend aus dem Schatten des Thorbogens, Flammen, die an den Gliedern der Fremden hinauf und bis in ihre Augen züngelten. Sie wälzten sich übereinander, unheimlich zusammen scherzend, unter Messergeklirr und rauheu Kehllauten. Der Häßliche schien stärker, aber der Schöne kämpfte unbedenklicher und erraffte das meiste.

„Ein Halbgott,“ meinte die Herzogin, „so lange er Statue bleibt. Er zeigt nur selten, daß er lebt, und zwar als Tier.“

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