Page:Finnisch-Ugrische Forschungen 1.pdf/62

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Kaarle Krohn.

Schliesslich will ich noch bitten, dass die geehrten mitarbeiter und fachgenossen ihre meinung nicht nur über die feinere transskription, worüber ich schon oben um beurteilung gebeten habe, sondern auch über die ganze typographische anordnung unserer zeitschrift aussprechen wollen. Auf grund dieser bemerkungen, der erfahrungen während des laufes der arbeit, sowie auch der bedürfnisse, die sich bei der anwendung des transskriptionssystems auf die verschiedenen sprachen fühlbar machen, wird die redaktion später einen mehr oder weniger veränderten und hoffentlich verbesserten vorschlag erscheinen lassen können.

Helsingfors.

E. N. Setälä.




Wo und wann entstanden die finnischen zauberlieder?

In dem posthumen werke Julius Kroux’s Suomen suvun pakanallinen jumalanpalvelus (Der heidnische gottesdienst des finnischen stammes, 1894 137—140) ist vom herausgeber die theorie angedeutet worden, welche hier näher dargestellt und begründet werden soll. Ein referat und eine rezension dieser arbeit von K. Rhamm ist im Globus LXVII n. 22—23 erschienen. Seitdem haben dieselbe frage behandelt: H. Paasonen in Valvoja 1897 136—9, John Abercromby in seiner arbeit The Pre- and Proto-historic Finns II 1898 und A. R. Niemi in Virittäjä 1899 n. 4 & 5.


I. Finnisch-ugrische zeit.

Eine eigenartige gattung der europäischen volkspoesie bilden die finnischen zauberlieder. Obwohl auch anderswo in den volkstümlichen beschwörungen ansätze zu einer poetischen form vorkommen, steht doch an zahl, mannigfaltigkeit des inhaltes und schönheit der form die magische poesie der finnen einzig da. Dieser reichtum an zauberliedern wird gewöhnlich in verbindung gebracht mit dem uralten zauberrufe, welcher schon in den isländischen sagen den finnen zuerkannt wird. Der grund dieser grossartigen schöpfung wird infolge dessen