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Über transskription der finnisch-ugrischen sprachen.

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9. Die kleinen buchstaben über und unter der zeile.

1) Mit kleinen buchstaben über der zeile werden die schwa- oder svarabhakti-vokale und übergangslaute sowie überhaupt die überkurzen laute bezeichnet, z. b. fi. silⁱmä oder silᵉme ’auge’, ai̯ⁱ̯on ’ich habe die absicht’, mord. maᴿta ’mit’, kalᴸt ’fische’, fi. (südwestl.) tännᴱ ’hierher’.

2) Mit kleinen buchstaben unter der zeile wird die nebenartikulation, welche zugleich mit der hauptartikulation stattfindet, bezeichnet; z. b. hₐ, hₑ, hᵢ u. s. w. = h mit resonanzraum von a, e, i u. s. w. tₑ, kᵤ u. s. w. = t, bezw. k mit gleichzeitiger e-, bezw. u-artikulation verbunden.

So auch: ä₀ = labialisiertes ä (ä mit lippenrundung; ä₀: ä = å [= a₀]: a), z. b. weps. t́ä₀u̯ź ’voll’.

š₀ = š mit lippenrundung.

10. Zeichen für die bezeichnung der silbenfunktion, bezw. silbenscheide.

1) ˳ unter dem konsonantenzeichen (dem zeichen für „mundengeschlusslaut“) bedeutet, dass der konsonant („der mundengeschlusslaut“) in sonantischer funktion vorkommt, z. b. liv. kaʼgˋl̥ ’hals’.

 ̯ unter dem vokalzeichen bedeutet, dass der vokal („der mundöffnungslaut“) in konsonantischer funktion vorkommt, z. b. fi. ai̯ka ’zeit’, i̯alka ’fuss’.

(bezeichnet die silbenscheide, z. b. wot. me₍tsässä ’aus dem walde’.

Bemerkung. Ein Konsonant zwischen zwei sonanten wird zur folgenden silbe (fi. poi̯anpojan ’des knaben’) gezogen und von mehreren konsonanten der letzte (fi. simpsukka ’schnecke’); die geminata wird immer auf zwei silben verteilt (lp. koppmōrtit kop₍pmōrtit ’sich bücken’). Nur die ausnahmen werden bezeichnet (fi. kau̯an = kau̯u̯an 'lange’, wot. me₍tsässä).

11. Sprechtaktbildung, bezw. worttrennung.

Auf grund praktischer rücksichten werden die verschiedenen wörter getrennt geschrieben. Will man jedoch die nahe