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Über transskription der finnisch-ugrischen sprachen.

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Dabei hat man möglichst systematisch zu verfahren, zugleich aber weder von dem hergebrachten unnötig abzuweichen noch die rücksicht auf die druckerei ausser acht zu lassen.

Dass das lateinische alphabet als das meist bekannte der transskription zu grunde zu legen ist, bedarf keiner weiteren motivierung; ebenso ist es auch allgemein geworden die kursivschrift zu gebrauchen, die sich passend von der gewöhnlichen aufrechtstehenden schrift abhebt. Wie aber weitere nötige zeichen zu formen sind, darüber sind die ansichten weit auseinandergegangen. Die hauptmeinungsverschiedenheit hat die frage betroffen, ob die neuen zeichen hauptsächlich durch diakritische zeichen zu formen sind, oder ob zu ihrer formung (symbolische) beistriche zu verwenden sind, die an die grenzstriche des buchstabens selbst anschliessen. Zu gunsten der letzteren art, die am vollständigsten in J. A. Lundell’s „Svenska landsmålsalfabetet“ durchgeführt ist, kann geltend gemacht werden: 1) dass dadurch die einheit des schriftcharakters besser gewahrt wird; 2) dass, da man für die mit diakritischen zeichen versehenen buchstaben, wenigstens wenn sie mehr gebraucht werden, neue typen giessen lassen muss, man ebenso leicht ganz neue zeichen anfertigen lassen kann, welche den vorteil haben, dass die verschiedenen teile der type nicht während des drucks abbrechen, wie es häufig bei den mit diakritischen zeichen versehenen typen geschieht. Auf der andern seite könnte man aber gegen dieses system hervorheben: 1) dass die zeichen durch die modifizierenden linien leicht zu verschnörkelt werden (z. b. die zeichen ?, , , ?, ? des Landsmålsalfabet’s), wogegen die diakritischen zeichen nicht im selben masse das aussehen der grundtype verdunkeln; 2) dass man gezwungen ist für die kleinste modifikation eine neue schrifttype giessen zu lassen, wogegen man mit diakritischen zeichen versehene buchstaben meistenteils durch „bauen“ (durch unter- und überlegen) formen kann; dieses mittel kann besonders anwendung finden, wenn ein zeichen sehr selten (zur erklärung oder als citat) nötig würde. Die letzterwähnten gründe würden — ungeachtet des schönen systems des Landsmålsalfabet’s — doch unbedingt der verwendung diakritischer zeichen den vorzug zuerteilen.