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E. N. Setälä.

geringstem kraftaufwand, noch in normaler zeit bewirkt werden“[1]:

Bezüglich des begriffs „laut“ ist das obige zu beachten; unter dem althergebrachten namen „laut“ verstehen wir hier auch die lautlosen momente, die in gewissen fällen mit den hörbaren lauten gleichwertig sind, d. h. das, was einige phonetiker „sprachelemente“ haben nennen wollen (also: „die stationen der lautung“, Techmer a. a. o.).

3. Für jeden laut in einer gegebenen sprachgemeinschaft ein bestimmter, und nur dieser eine buchstabe.

Diese grundregel einer jeden phonetischen schreibweise braucht wohl nicht weiter motiviert zu werden, aus ihr aber sind auch die konsequenzen zu ziehen. Darnach sollen also nicht zwei laute mit einem buchstaben wiedergegeben werden, daher z. b. die zeichen c = t+s, č = ť+š́ oder t+š, ʒ = d + z oder d + s zu verwerfen sind. Ebenso darf durch zwei gleichwertig nebeneinander gestellte buchstaben („digraphen“) nicht ein laut bezeichnet werden (z. b. nicht gh = γ u. ä).

4. Jedes zeichen (buchstabe, nebenzeichen) soll nur für einen bestimmten zweck verwandt werden.

Darnach kann man also nicht gutheissen, dass z. b. das zeichen ˚ in den einen fällen zur andeutung der labialisierung (z. b. å, ), in anderen aber ganz entgegengesetzt für laute, die unter zurückziehung der lippen (und auch der zunge) gebildet werden, verwandt wird (, ). Vgl. andere beispiele oben.

5. Als hauptmaterial des transskriptionsalphabets dienen die kleinen buchstaben der lateinischen kursivschrift. Da diese bei weitem nicht ausreichen, entlehnt man buchstaben aus anderen alphabeten oder schriftarten, oder bildet neue durch umkehrung oder beschneidung der lateinischen lettern, oder verwendet nebenzeichen, die womöglich in symbolischem zusammenhang mit dem stehen, was sie bezeichnen, und (nach grundsatz 4) immer gleichwertig sein sollen.

  1. Techmer, Internationale Zeitschrift 1 172.