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E. N. Setälä.

geneigt sein sowohl in einzelheiten des systems wie im system selbst änderungen zu vollziehen.

II. Vorschläge.

Die feinere transskription (lautschrift).

1. Allgemeine grundsätze.

1. Die lautschrift soll in einer praktischen weise wissenschaftlichen zwecken dienen. Sie soll also die gesprochene sprache so genau wie möglich bezeichnen, so zwar, dass der grad der genauigkeit mit dem übereinstimmt, was der zweck in dem gegebenen fall fordert.

Im namen der wissenschaftlichen vollständigkeit könnte man verlangen, dass so viel wie möglich zu bezeichnen wäre, d. h. dass alle einzelnen phonetischen momente beachtet würden; vom standpunkt der praxis hinwieder ist zu hoffen, dass nur so wenig bezeichnet würde, wie ohne schädigung der klarheit möglich ist, d. h. dass alles, was unwesentlich oder in dem betreffenden fall selbstverständlich oder nicht in frage kommend ist, unbezeichnet gelassen würde.

Es ist an und für sich klar, dass die bezeichnung aller einzelnen phonetischen momente in einer schrift, die lesbar sein soll, praktisch unmöglich ist. Im allgemeinen ist man ja gezwungen sich in der hauptsache mit der bezeichnung der einzellaute zu begnügen, und wie man auch den einzellaut definieren wolle, auf alle fälle ist er eine ziemlich willkürliche abstraktion, unter der man eine ganze gruppe von lauten versteht, deren akustische wirkung einigermassen gleich ist, und deren physiologische bildung in derselben artikulationszone vor sich geht. Aus der theoretisch unbegrenzten anzahl der laute werden gewisse lauttypen ausgewählt, die als gegensätze verwandt werden, und die wir als einzellaute auffassen und bezeichnen. Auch von solchen momenten wie der stärke, stimmhöhe und sprechdauer wird bei der bestimmung der einzellaute völlig abstrahiert, und was die bezeichnung dieser momente betrifft, so hat man sich in diesem punkte nur mit der angabe ihres relativen grades zu begnügen.