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Über transskription der finnisch-ugrischen sprachen.

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ш (Rogov). Die erwähnten verbindungen aus д + з und д + ж verwendet auch C. S. Lytkin[1], welcher die mouillierung ebenso wie Sjögren und Castrén bezeichnet, während sie Savvaitov und Rogov bloss mit j wiedergeben.

Bleibende bedeutung haben diese versuche mit dem russischen alphabet für die transskription finnisch-ugrischer sprachen in der wissenschaft nicht gehabt, denn die verwendung desselben beschränkt sich auf nur sehr wenige russisch verfasste werke[2]. Übrigens ist zu bemerken, dass die verwendung der russischen transskription von Castrén selbst weder beabsichtigt noch angeordnet war. Castrén hatte nämlich in seinem manuskript das umgeformte lateinische alphabet gebraucht, welches der setzer für den druck in das obengenannte von Sjögren umsetzen musste, da die erste ausgabe der ostjakischen sprachlehre Castrén’s mit einer solchen eile besorgt wurde, dass man nicht mehr die zuerst in der nach seinem tode erschienenen samojedischen sprachlehre (1854) angewandten schriftzeichen herbeischaffen konnte[3]. Dieser letzterwähnten transskriptionsweise, die A. Schiefner auch in der zweiten auflage von Castrén’s ostjakischer sprachlehre (1858) durchführte, eigentümlich war besonders die bezeichnung der mouillierung durch virgulierung des buchstabens (nach dem vorbild des lettischen) wogegen ś = š, ź = ž, ć = č und ? = ? waren; für die ostjakischen „lateralexplosivae“ waren

  1. Зырянскій край, 1889.
  2. Weske hat es verwandt in seinem werke »Изслѣдованія о нарѣчіяхъ черемисскаго языка» (»Untersuchungen über die dialekte des tscheremissischen») (Исвѣстія Общества Археологіи, Исторіи и Этнографіи VII, 1889) und in »Славяно-финскія культурныя отношенія по даннымъ языка» (»Slavisch-finnische kulturelle beziehungen auf grund sprachlicher thatsachen», ibid. VIII, 1890); er hat zu den russischen buchstaben hinzugefügt ы = est. õ, ӹ, у (zwischen u und o); ы, ӹ gebraucht auch Troickij in seinem Черемисско-русскій словарь, 1895, und für ? hat er eine verbindung aus н und г, welche auch in den schriften der russischen mission auf die empfehlung von Nikolai Il'minskij (siehe Изъ переписки по вопросу о примѣненіи русскаго алфавита къ иноподческимъ ясыкатъ, 1889, S. 13) vorkommt.
  3. Vorwort von A. Schiefner zu dem »Versuch einer ostjakischen Sprachlehre», zweite verbesserte auflage, 1858.