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E. N. Setälä.

monate aufgehalten hatte, setzte diesen verkehr schriftlich weiter fort; wie aus diesem briefwechsel[1] hervorgeht, hat er sich mit Rask über alle fragen der lappischen orthographie beraten, und demnach ist Rask als der eigentliche urheber der ganzen neuerung in der orthographie des norw.-lappischen anzusehen. — In wissenschaftlichen finnisch-ugrischen werken hat man von Rask’s zeichen (mit teilweisen kleinen formveränderungen) zum teil fest, zum teil hier und da von neuem š, z, ž, c, č, ?, ?, ?, đ, ŧ, in das lappische betreffenden werken sogar noch â, ë in anwendung gebracht.

Von den folgenden werken enthalten H. C. v. d. Gabelentz’ „Versuch einer mordwinischen Grammatik“ (1839) und „Grundzüge der syrjänischen Grammatik“ (1841) keine fortschritte in der transskription, sondern eher das gegenteil (erwähnt sei jedoch y = russ. ы); er schnieb z. b. ch = ?, sch = š, sh = ž, tz = russ. ц, tsch = russ. ч, dsh = . Eines besseren transskriptionssystems als Gabelentz bediente sich, in der hauptsache an Rask anschliessend, M. A. Castrén. Seine erste dissertation „De affinitate declinationum in lingua Fennica, Esthonica et Lapponica“ (1839) kann allerdings hier nicht eigentlich in betracht gezogen werden, da er wegen mangels an typen auf eine einfachere transskription angewiesen war (erwähnt sei, dass er isl. ð und þ = Rask’s đ und ŧ, und fraktura g für spirantisches g gebraucht). In seinen das syrjänische und tscheremissische betreffenden werken („De nominum declinatione in lingua Syrjaena“, 1844, „Elementa grammatices Syrjaenae“, 1844, und „Elementa grammatices Tscheremissae“, 1845) hat er sich Rask’s schreibweisen angeschlossen, soweit es die typographischen verhältnisse möglich machten (z, z, s, c, c; jedoch nicht ? und ?, sondern dz, dz wie auch ds, ds dc); für ? steht bloss n, ng (z. b. kängez ’æstas’), vermutlich, weil die type fehlte, ebenso wird von intervokalischen tscher: b, d, g gesagt, dass sie „ut aspiratæ [d. h. spiranten] enuntiantur“, ohne dass sie besonders bezeichnet wären. Als neues zeichen tritt

  1. Stockfleth’s briefe an Rask (aus den jahren 1825—32) werden in der universitätsbibliothek in Kopenhagen aufbewahrt, wo der unterzeichnete sie sich hat kopieren lassen.