Page:Finnisch-Ugrische Forschungen 1.pdf/25

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Über transskription der finnisch-ugrischen sprachen.

Historik und vorschläge.


Wenn jetzt ein neues organ für finnisch-ugrische forschungen in die welt tritt, ein organ, das nach möglichkeit darnach strebt ein zentralorgan auf diesem gebiet zu sein, so gehört zu den ersten gegenständen, welche in diskussion zu nehmen sind, die frage nach der aufstellung eines gemeinsamen transskriptionssystems für die wissenschaftliche fixierung der finnisch-ugrischen sprachen. Dass ein solches system zustande kommen möchte, über das sich nicht nur alle forscher nach möglichkeit einigen könnten, sondern das auch genügend lebenskräftig wäre um für künftige zwecke weiter entwickelt zu werden, in diesem wunsche dürfen wohl alle übereinstimmen, doch liegt die befürchtung nahe, dass die übereinstimmung aufhört, sobald zur frage geschritten wird, wie nun der beklagenswerte wirrwarr zu beseitigen und eine einigung zu erzielen sei.

Bezüglich des letzteren ziels wäre natürlich allererstens zu wünschen, dass man sich so weit wie möglich auf bisher angewandte bewährte transskriptionsweisen stützte. Ein geachteter fachgenosse[1] ist sogar bis zur aufstellung des grundsatzes gegangen: der erforscher eines lebenden dialekts solle im allgemeinen der transskriptionsweise seines vorgängers folgen, wenn sich nämlich diese befriedigend genau erweise; nur in der bezeichnung solcher laute, die in den von diesem erforschten dialekten nicht anzutreffen sind, habe der nachfolger freie hand. Derselbe gelehrte ist im allgemeinen der meinung, die verantwortung für die grosse buntscheckigkeit, in die man in der transskription geraten ist, treffe uns finnen, die wir nicht genug bei alten schreibweisen geblieben seien.

  1. M. Szilasi, NyK XXVI 494, bei besprechung der »Wotjakischen sprachproben» von Yrjö Wichmann.