Ut mine Stromtid/Kapittel 46

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En trurig Kapitel, wat sik aewer tauletzt tau'm Gauden anlett.

Frieda was von Fru Nüßlern na Pümpelhagen bröcht worden, un män-nig Troostwuurt von Fru Nüßlern was as en Daudruppen up dat verseng-te Feld von de Fru follen, un wenn eer Hart noch nich wedder recht taum Upgräunen kamen kunn, denn hadd Fru Nüßlern ümmer seggt: „Laten S' doch! Laten S' doch! Mien Korlbrauder bringt dat tau Schick.“ - Un so kamm denn de junge Fru bi Morgengragen in eer Stuuv, un in eer was't ganz anners as den Abend vörher, as se dorutestört was, un mit de Hoffnung wiren de Leev un de Gloven wedder bi eer inkiert, un still un fründlich gung se up Fiek Degels tau, de as Wacht bi eer Kind in en Leenstaul satt un dorbi inslapen was, un streek eer sachten över dat Hoor un seed: „Fiken, ik dank di ok veelmal; aver du büßt mäud; ga tau Bett.“ - „Gnädigste Fru“, foorte Fiek tau Hööchten – woll ut en Droom von eren Schatz - „se hett ruhig slapen; blot eemal heff ik eer tau drinken ge-ven.“ - „Schöön“, seed de junge Fru, ga tau Bett.“ Un as dat Mäten gaan was, stunn se vör eer lütt Dierning un keek se an. Nee! nee! Dat trurige Loß von arm Eddelfrölen paßte nich tau dat leevliche Gesicht, un eer Gedanken von den Abendpaßten nich tau de Gedanken von desen Morrn. Ere Seel was dese Nacht queelt worden, furchtbor queelt; aver in de Nacht un unner Qualen was de Hoffnung in eren Harten geburen wor-den, un dit Schmerzenskind was eer nu an den Hals follen un drängte sik an se un küßte se un straakte eer Gesicht, un de blagen Ogen straal-ten gen Himmel up un utt eer lüchtte: Tauvertrugen! Ja – un Sieg!

De junge Fru gung tau Bett un vör ere Ogen stegen all de Gestalten von dese Nacht up: Korlien Kegels un Fru Nüßlern, de Fru Pastern un Lowise, Hawermann un Bräsig; se stunnen all kloor un düüdlich vör ere Ogen; se verstunn se all in eer truhartig Wirken un Wesen. Aver dor-mang drängte sik en Bild, dat verstunn se nich; dat was de olle Jud. Dor föllen so helle Lichter dorup, un so düstere Schatten föllen in de Falten von sinen Slaaprock un in de Falten von sien Gesicht. So wat hadd se siendaag nich seen – dat allens was undüüdlich vör ere Ogen – un as se an den Affschied von den ollen Juden dachte, dunn würd dat Bild ümmer grötter, ümmer grötter, aver ümmer undüüdlicher, un folgte de Hänn över de Bost un sleep in.

Se speep, un de olle Juud was in eren Droom; aver se sleep en glück-lichen Droom, un blot eenmal foorte se tau Hööchten; denn eer was't as wenn en Wagen up den Hoff füürte. Se horkte dorna; aver Lief un Seel seenten sik na Rau; de Kopp sackte in de Küssen taurüch, un de fründ-liche Droom speelte wedder üm eer blondes Hoor un flusterte eer Wun-nerdingen in de Uhren.

Aver se hadd nich falsch hüürt: en Wagen was würklich kamen, un in den Wagen satt eer Mann. - Axel was in desen Dagen herümmerfüürt in den Lann as en Upköper, De Eier un Feddervee söcht. Vör jede Döör hadd he anhollen un hadd ankloppt as en Lumpenfürer. He hadd an-fraagt bi Geschäftslüüd, he hadd klaagt bi olle Frünn, de he upt Pierd-rennen kennenliert hadd, de em sien Geld afnamen hadden. Kener was tau Huus, un all, de he taufällig droop, haden eren Geldbüdel tau Huus vergeten. So lang wi in de Spandierhosen rümmergaan, hebben wi vele Frünn; wenn de aver uttreckt sünd, un de annern heben en poor Flicken an de Knee, denn is dat för de Frünn tau schanierlich. Dit müßt Axel bit-ter, bitter erforen. He was heemlich, aan dat sine Swestern dat wüßten, in Swerin west; he was na den Juden gaan, de dunnmals dat Geschäft so giern un so glatt afmaakt hadd; aver wo wiren de Hypotheken-schiens? - He hadd ut sinen Gasthoff na de Gegend röverkeken, wo Franzen sine Gäuder legen; aver wo was Franz? - He hadd dat Letzte daan, he was tau sinen Swager Breitenburg füürt, mit den he sik ümmr slicht staan hadd, he hadd den käulen Empfang verwunnen, he hadd em sine schreckliche Laag schillert, hadd em aver niks von sine Swestern eer Geld seggt, de hadd em forsch in de Ogen keken un em den Rücken taukiert: „Tu l'as voulu, George Dandin! Und in diesen Brunnen, den dein Leicht-sinn gegraben hat, verlangst du, soll ich mein Geld werfen? Mein Geld, das ich mir unter Entbehrungen und Sorgen verdient habe? Denn deine Schwesterhat mir's doch nicht zugebracht.“ - Axel wull wat seggen von de 7000 Daler, de sien oll Vadder för em dunnmals von Mosessen borgt hadd; dunn dreite sik sien Swager üm un froog em – baff vör den Kopp: „Wo sind die 15000 Taler, die du den Schwestern abgeschwindelt hast?“ - Dat sloog em nedder – sien Swager wüßt dat – he tummelte blaß ut de Döör un steeg up sinen Wagen. - Wohen?“ froog de Kutscher. - „Na Huus.“ - „Wo bliven wi de Nacht?“ - Tau Huus.“ - Herr, dat hollen jo uns Pierd nich ut.“ - „Se möten.“ - So füürte he na Huus, un as he afstegen was, stunn Jehann bi de beiden schönen brunen: „So de beiden Hinner-pierd heben wi al taunicht füürt; nu sünd de beiden Vörmähren ok hen; nu bün 'k bi en Kröpelspann.“

Axel gung mit swore Tritten up sine Stuuv; 't was al hellige Dag. In si-ne Stuuv was't all so, as't west was, un süs hadd he sik woll dorin be-haaglich fäult, un de olle Gewoonheit hadd sik sacht an sien Hart leggt. Aver sien Hart was nich dat olle Hart; sien Sinn un Hart was anners wor-den; dat wull mit de olle Gewoonheit nich stimmen. Em was beängstlich taumaud; he reet dat Finster up, dat de frische Morgenluft em de hete Stiern käülen süll; he smeet sik in den Leenstaul, de vör sinen Schriev-disch stunn un drückte den Kopp mit beide Hänn as müßt he'n Schruuv-stock spannen. Dunn föllen sine Ogen up en Breef; de Hand was em woll bekannt. He müßte se al mal seen hebben. He reet den Breef up: ja, he was von sien Swester. Wat hadd doch noch sien Swager Breitenburg tau em seggt? Ja, dat was't! He keek ut dat Finster;dor hinner de Rexow-schen Dannen gung de Sünn up. He keek wedder in den Breef; 't wiren fründliche Wüürd; aver wat süllen de Wüürd! He hadd jo keen Geld. - He keek wedder ut dat Finster: vör em lagg en Slag mit Weten; ach, wenn de riep wier, un he wier utdöscht un hadd twintigfältig dragen, ja, denn – nee! Nee! Denn kunn he em ok noch nich helpen. - Un he keek wedder in den Breef: fründliche Wüürd! Aver mitdewiel würden de Wüürd iernst-hafter utseen un keken em strenger an – he kunn de Ogen nich mier af-wennen – he les' bet tau Enn, un dor stunn: „Ich habe dieserhalb auch an Frieda geschrieben; denn lieber, lieber Bruder, wenn du unser Kapital nicht sichergestellt hast, so sind wir armen Mädchen ja ganz verloren!“ - „Ja, verloren!“ reep he, „verloren!“ un sprung von den Staul up un leep in de Stuuv herüm; he leep an't Finster. Vör em lagg de Natur in ere vulle Pracht, un de Natur äuvt ere Macht up jeegliches Hart ut; aver dat Hart mööt mit de Natur stimmen; dat mööt kloor un uprichtig för den Sünnen-straal apen dorliggen un mit depe Seensucht de gräune Ierd un den bla-gen Heven un de goldenen stralen in sik upnemen. Aver sien Hart was keen Gotteshart mier bleven; de Löög hadd Gewalt över em kregen; sien Sinnen un Denken dreite sik blot noch kümmerlich, jämmerlich üm erbärmliches Minschenwark. Geld! Geld! Ut de Sünnenstraal laten sik keen Luggerdors slagen. - He smeet sik wedder in sinen Staul: also se wüßt dat ok. He hadd eer so oft wat vörlagen, wat se em nich nawisen kunn. Dit kunn he nich vörlegen, dit wüßt se. Un se stunn vör em un hadd eer Kind up den Arm un keek em an, stier an, un ere kloren grisen Ogen frogen: „Haben wir das um dich verdient?“ un sine dre Swestern stunnen üm em rümmer un seden mit verfollene Backen un bleke Lip-pen: „Ja, Axel, lieber Axel, ganz verloren!“ - Un achter de ollen Mätens stunn'ne düstere Gestalt in en Schien, de nich von dese Ierd stammen deed, un de Gestalt was sien oll Vadder; de reep em tau: „Du solltest sein eine Stütze für mein altes Haus, aber du hast Baustein auf Baustein abgetragen, und mein Haus ist gleich dem Erdboden.“ - Dat höll he nich länger ut; he sprung up – de Gestalten wiren fuurt – he leep up un dal, un as he sik besinnen deed, stunn he vör en Schapp, vör sien Geweer-schapp. - O, he wüßt en Flach, dat was so eensam, so still, dat was de Laubansee in de Rexowschen Dannen. He was oftmals up fröliche Jag-den dor west, wenn de olle brave Förster Slang dor Jagden hollen hadd; dor kunn he't daun. - He langte in dat Schapp un haalte sik den Revolver rut, den Triddelfitz mal för em besorgt hadd, dat he up de Daglöners scheten wull. He probiert em; ja! He was laden. He gung ut de Döör; aver as he över den Vörplatz gung sach he de Döör, wo't na Frieda ere Stuuv ringung, achter de sine Fru, sien Kind sleep. He verstutzte sik, he wankte taurüch. All de schönen Freuden, de he hier mal an den truen Harten von sine Fru, bi dat allmälige minschliche Upwaken von de Kin-nerseel fäult hadd, kammen över em. He föll up den Süll vör de Döör dal, un de heten Tranen störtten em ut de Ogen, un dese Tranen, dit hete Gebett tau Gott könen em reddt hebben – wie warden't jo seen – denn uns Herrgott hölt uns an en lisen un unsichtboren Faden. - He stunn up; dat Gebett was nich för sine Seel west; 't was för annere Seelen; he gung, he gung na den stillen Laubansee. He smeet sik in de Dannen achter'n Busch; he haalte den Revolver ut de Tasch un leed em bi sik hen. He keek noch mal döstig, döstig in de Welt; he keek noch mal in de Sünn, in de schöne Gottessünn, taum letzten Mal, un üm em würd't düs-tere Nacht. De Sünn blennte em, he namm sien Taschendauk un deckte sik dat över de Ogen, un nukemen de letzten, de fürchterlichsten Gedan-ken över em. Deep süüfzte he up: „Es muß!“ reep he.

„Schönen guten Morrn, Herr von Rambow!“ reep'ne fründliche, minsch-liche Stimm neben em. Axel reet dat Dauk von dat Gesicht un deckte dat över den Revolver. - „Schon so zeitig?“ froog Zacharias Bräsig; denn he was't un smeet sik an Axeln sine Siet in dat Gras. „Wollen Sie Möglicher-weise auch angeln?“Dormit leed he sine Hand up dat Snuuvdauk un up den Revolver: „A so! Sie wollen sich en bischen üben in das Pistolen-schießen. Bün ich auch mal sehr bewandt drin gewesen, hab mal Pik-As un Köör-As ümmer so raus geschossen.“Dormit stunn he up, namm den Revolver in de Hand: „Sehn Sie mal den Schalm an der Tanne – Slang will jo woll hier hauen lassen – ich pariere vier Gröschen; denn höher pa-riere ich meindaag nich“ - bauz! Schoot he los un vörbi – bauz! Noch eenmal un wedder vörbi, un noch eenmal, un so schoot he de söß Schuß af: „Hätt ich nicht gedacht! Alle vorbei! Hätt ich nicht gedacht! Hab ich doch verloren! Hier sünd die vier Groschen. - Das is jo'ne olle Slötel-büß!“ reep he un smeet den Revolver wiet hen in den Laubansee, „da können sich ja Kinder und junge Leute unvorsichtigerweisse mit doot-schießen.“ - Axeln was sonderbor tau Sinn; mit eenmal stunn tüschen sinen iernsthaften, fastesten Entschluß; den he unner Kämpfen un Krämpfen ut sik ruterungen hadd, un tüschen de düstere Puurt, dörch de he't wagen wull dörchtaugaan, dat allergewöönlichste, ja! In sinen Ogen dat allergemeenste Leven, un dat so frech un patzig as de Buur up den Joormark; dat leet sik nich linksch un rechtsch schubbsen. He was up-sprungen: „Herr ...!“ - „Herrrrrr ...!“ reep em Bräsig entgegen. - „Was wol-len Sie hier?“ - „Und was wollen Sie hier?“ froog Bräsig entgegen. - „Sie sind ein aufdringlicher Narr!“ reep Axel. - „Und Sie sind der größte Narr!“ reep Unkel Bräsig, „Sie wollen in einem unsinnigen Zustand die schau-deröfeste Tat begehn und haben alles vergessen: Ihre Frau und Ihr Kind. Hm! Son kleinen Sprung machen; denn sünd wirüber alles weg! Nich wahr? Wer is nu der Narr?“ – Un Axel hadd sik an'ne Dann leent, un de ene Hand drückte up sinen harten, un de anner schützte de Ogen vör de Sünn, un vör em stunn dat allergemeenste Minschenleven mit den An-gelschacht in de Hand un hadd sik tüschen em un de düstere Puurt schaben – 't was aver doch Leven! - „Sehn Sie!“ seed Unkel Bräsig wie-der, „wen Sie drei Menuten früher kommen as ich“ - dat wiren de dre Mi-nuten, de he up den Dörensüll för sien Fru un Kind beed hadd – denn lägen Sie da mit en Loch in den Kopf als ein abscheuliches Beispiel, und wenn Sie denn vor den thron Gottes gekommen wären, denn hätte unser Herrgott zu Sie gesagt: Hansnarr! Du weißt nich, was in dieser Nacht deine liebe gnädige Frau getan hat, und der Herr Entsp Haw und die Madame Nüßlern und die Frau Pastern und Moses und – und die an-dern, und wenn unser Herrgott Ihnen denn en Licht aufgesteckt hätte, wissen Sie, was Sie gehabt hätten? Die Hölle hätten Sie gehabt!“ - Axel hadd de Hand von de ogen fallen laten un starrte Bräsigen inde Ogen: „Was? Was sagen Sie?“ - „Das for Sie in dieser Nacht 31000 Daler an-geschafft sünd, und daß Moses sie schafft, und daß Ihr Vetter Franz angekommen ist, der möglicherweise noch mehr tut. - Aber Sie sünd ja en unbewußter Mensch, der sich von den Windhund, den Triddelfitz, Revolvers anschaffen läßt, daß er auf die Tagelöners schießen will, und nachher sich mit de Revolvers selbst auf's Leib geht.“ - „Franz ist hier? Franz, sagen Sie?“ - „Ja, der is hier; aber um Ihrentwegen ist er nicht gekommen; der is hier, daß er Lowise Hawermann abslutemang zu'ner gnädigen Frau von Rambow machen will. Aber wenn Sie an jichtens einen Menschen ihren Dank anbringen wollen – Franz will was tun, will villeicht was Übriges tun – aber denn gehn Sie zu Ihrer lieben gnädigen Frau und zu Korl Hawermannen, können auch mal zu Mosessen gehn, und die Madame Nüßlern vergessen Sie nicht, und auch die Frau Pas-tern nicht – sie sind diese Nacht alle gut gegen Sie gewesen.“

Ik heff mi noch nich dootscheten wullt un weet nich, wo so en armen Minschen taumaud is, wenn sik tüschen em un sinen Entschluß dat ge-wöönliche Leven so rinnedrängt. Ik meen, datmööt so recht wat Ver-dreetliches an sik hebben, as wenn en rechten mäuden, mäuden Wan-dersmann en Glas afstanes sures Bier vörseet ward – un Unkel Bräsig sach vormorrntau würklich en beten suur ut – un he mag nich taulangen; aver denn kümmt dat Levesleven, dat leve Minschenleven in de Döör, un'ne junge Fru mit en Kind up den Arm schenkt em en Glas käulen, frischen Wien in, un he drinkt dat ut bet up den Grund: „So! Nu köönt ji mi vertellen, wat hier pasiert is.“ - Un Unkel Bräsig vertellte un vertellte gaude Dingen, un Axel wankte von de Dannen fuurt un föll den Ollen üm den Hals: „Herr Bräsig! Lieber Herr Bräsig! Ist das alles wahr?“ - „Wo meinen Sie das? Glauben Sie, daß ich Ihnen in diesem heiligen Augen-blick mit Lügen unter die Augen geh?“ - Un Axeln würd swinneln vör den swarten Afgrund, de vör em lagg, in den he eben noch driest rinne-keken hadd; he tummelte taurüch, un üm em rümmer würd't en singen un Klingen in de Luft un en Gläuhen un Schinen up de Ierd, un allens, wat he süs gliekgültig seen un hüürt hadd, drung nu mächtig up em in; he deckte de hand över de Ogen un fung bitterlich an tau wenen. Un Unkel Bräsig stunn vör em un keek em mitledig an un gung mit Harten-erbarmen an em ran un foot em an de Schuller un schüddte em, aver ganz sachten, un seed: „Wir wandeln hier alle in der Bisternis, und Sie haben große Schuld an Ihrem Unglück; aber alle Schuld haben Sie auch nicht; denn warum ritt Ihre selige Frau Mutter der Deuvel und ließ Ihnen erst Leutnant werden? Was soll ein Ökonomiker mit'ner Leutnantschaft? Das wäre jo doch grademang so, as wenn der Stadtmusikant David Berger, der sich auf der Trumpett den halben Atem aus der Seele gebla-sen hat, nun wollt Paster werden und predigen; un he foot den jungen Mann unner den Arm, „kommen Sie fort von diesem Ort; denn wird Ihnen besser.“ - „Ja,ja!“ reep Axel, Sie haben recht! Von dieser unseligen Sol-datenkarriere rührt all mein Unglück her; da machte ich die ersten Schul-den, und die zogen alle andern nach sich. Aber“, seed he na'ne Tiet un stunn still, „was sag ich nur meiner Frau?“ - „Gor nichts nich“, seed Brä-sig. - „Nein“, seed Axel, „ich habe mir so eben feierlich gelobt, von nun an ihr stets die Wahrheit zu sagen.“ - „Sollen Sie auch“, seed Bräsig, „glauben Sie denn, daß die junge gnädige Frau Sie so – baff vor den Kopp – fragen wird, was Sie sich nicht heute morgen haben dootschies-sen wollen? Und wenn Sie in die Verlegenheit kommen durch Hin- und Herreden, denn lüg ich for Sie, darauf soll's mich nicht ankommen, denn das wäre doch grausamlich,daß solche brave junge Frau ihr ganzes Le-ben lang mit dem Gedanken sollte rumgehn, daß der Mann, der for sie sorgen sollte, sie und ihr Kind hat feige verlassen wollen. Nein!“ sette he fast hentau, „das darf sie nicht wissen; das darf keiner wissen als Sie und ich. Und passen Sie auf, noch schläft sie; denn sie kann erst heute morgen zu Bett gekommen sein und muß schrecklich müd gewesen sein.“

So kemen se denn na Pümpelhagen. Daniel Sadenwaterwas up de Deel. - „Daniel“ seed Bräsig, „besorgen Sie uns mal en bitschen Früh-stück; denn“, seed he, as Daniel afgaan was, „Sie müssen en bitschen essen, daß Sie en andern Globen in die Maag kriegen; denn so was greift den Menschen an.“ Aver ditmal is dat sier twifelhaft, wat he ut Min-schenleev oder ut Egenleev deed; denn as dat Früstück bröcht würd, kunn Axel gor nich eten, he aver eet as en Schüündöscher.

Gegen Klock tein kam Frieda in de Stuuv: „Mein Gott, Herr Inspekter! Un Axel, du?“ - „Ja, liebe Frieda, ich bin heute Morgen zu Hause gekom-men“, seed de junge Mann mitweke Stimm. - „Und nun reisest du nicht wieder fort; nun bleibst du hier“, seed Frieda bestimmt. Ach Axel, ich ha-be dir vieles zu erzählen, viel Gutes. Aber wie kommst du mit dem Herrn Inspekter zusammen?“ - Nu, dacht Unkel Bräsig, wier't Tiet, dat he sien Verspreken mit Legen höll: „Ich bün vermorrn en bitschen nach's Angeln gewesen – Sie nehmen nich übel, gnädige Frau, daß ich meinen Angel-schacht en bitschen auf Ihnen Ihre Diele gestellt habe – und da traf ich den Herrn von Rambow, der en bitschen promenieren ging, und da be-sahn wir seinen Weizen zusammen, und er hat mir hier zu's Frühstück eingeladen. - Aber, gnä frau, was haben Sie vor'ne Wust! Den Rezept haben Sie gewiß von die Madame Nüßlern?“ „Nein“ seed Frieda so ba-ben hen un keek Bräsigen an un keek Axeln an, as wier eer dat doch wunnerbor, dat Axel den ollen Entspekter inladen hadd. - „Wie aber geht es zu, Herr Inspektor ...?“ froog se. - Holt! Dacht Bräsig, nu lüggst du di fast; nu möst du se up en annern Turnus bringen; he unnerbröök se also: „Mit Erlaubnis, gnä Frau, Sie nennen mir immer noch Entspekter; das bün ich mal gewesen. Aver ich bün avansiert; ich bün jetzt Akzesser bei 's Gericht. - Apopo!“ wennte he sik an Axeln, „worüm holen Sie sich denn das Geld nich ab, was for Sie bei's Gericht in Rahnstädt liegt?“ - „Was für Geld?“ froog Axel. - „Nu, die 1500 Daler, die die Package noch übrig ge-lassen hat. Sie haben ja doch in voriger Woche schon einen Brief da-rüber von's Gericht gekriegt.“ - „Ach Gott!“ reep Axel, „ich habe in der letzten Zeit so viele Briefe von Gerichten gekriegt, daß ich keinen mehr geöffnet habe.“ - „Ich weiß die Sache“, reep Frieda, „Frau Nüßlern hat's mir unterwegs erzählt; Ich will den Brief holen“, un sprung ut de Döör. - „Junger Herr von Rambow“, seed Bräsig un richtte sik in Enn, „da haben Sie wieder mal recht unrecht getan; denn wir Gerichten sünd nicht bloß bestrafer der Menschheit, wir sünd auch Wohltäter der Menschheit.“ - Aber sagen Sie mir nur bloß, was ist das für Geld?“ - „Hier ist der Brief“, seed Frieda un gaff em anaxeln. Axel brook em up, o, wo würd em tau-maud! „Geld!“ hadd sine Seel in de letzte Tiet schriegt, ummer „Geld!“ Nu föll em unverhofft en schöön Stück Geld in den Schoot, aver wat för Geld: „O Gott! O Gott!“ reep he ut un düste un snubbelte mit ganz ver-stüürte Minen in de Stuuv herüm, as wier he en Nachtwandler, „auch das nicht wahr! Alles nicht wahr! In welchen Händen bin ich gewesen! Von allen betrogen! Von mir selbst betrogen! - am meisten betrogen!“ – Dor-mit störtte he ut de Döör rute. Frieda wull em na; Bräsig höll se taurüch: „Lassen Sie mich, gnä Frau! Ich weiß en Mittel, ihn ruhig zu machen.“ - He gung em na in den Goren, wo he herümmerraste. De Oll stellte sik em in den Weg: „Herr was stiften Sie vor Schosen an!“ - „Gehen Sie mir aus dem Wege!“ reep Axel. - „Nein“, seed Bräsig, das hab ich ja wohl nicht nötig. Schämen Sie sich, Sie martern ja Ihre Frau tot mit das wü-tende Wesen!“ - Warum haben Sie mich nicht gewähren lassen?“ reep Axel, „dies ist tausendmal bitterer als der Tod: Wohltaten und was für Wohltaten! Annehmen zu sollen von Leuten, die man in bessern Zeiten mißachtet und beleidigt, ja ins Verderben gestoßen hat. O, nicht anneh-men zu sollen – nein! – wenn man leben will – annehmen zu müssen! O, o!“ reep he un sloog sik vör den Kopp, „warum leben? Warum leben mit diesen Stachel in der Brust?“ - So toovte he gegen sik sülvst un ge-gen de Welt, un Unkel Bräsig stunn ganz ruhig dorbi un keek em an, tauletzt seed he: „So bleiben Sie man noch en Stremel bei; so gefallen Sie mir ganz vorzüglich; so kommen die ollen Eddelmannsnücken raus aus Sie! -Was? Sie wollen keine Freundschaft annehmen von ehrliche, bürgerliche Leut? - Nich wahr? Wenn so die Herrn Vons kämen oder gar die Pomuchelsköpp un die Slus'urs un die Davids, daß jo beileibe keiner was davon zu wissen kriegte! Das wär Ihnen bequemer, aber die kom-men nicht mehr. Das wäre mir aber nur noch eine Nebensache; schä-men Sie sich aber, daß Sie unter den Augen unsers Herrgotts, der Ihnen heute morgen errettet hat, noch mal den Wunsch aussprechen, sich dootschießen zu wollen? - Wo? Sie sünd ja ein doppelter Selbstmörder!“ - Axel was still worden, aver ok ganz blaß; em swinnelte, as he an den Afgrund dachte, in den he hüüt morgen rinnekeken hadd. Bräsig foot em in den Arm un sette em up de bänk, wo sien oll Vadder, sine gaude Fru al in Ängsten un Nöten seten hadden. Allmälig verhaalte he sik, un Za-charias Bräsig namm em wedder unner den Arm: „Kommen Sie! Kom-men Sie zu Ihrer gnädigen Frau! Das ist auf Stuuns ihr richtiges Flach“, un Axel folgte as enLamm, un as in de Stuuv de junge, leve Fru em in den Arm namm un tau sik up dat Sofa treckte un an em rümmer tröste-te, dunn störtten de heten Tranen em ut de Ogen; denn nu ierst was dat letzte Ies braken; nu ierst unner den Straal von eren leevlichen Früjoors-sünnenblick, un sine Seel floot apen un fri dorhen – noch in Bülgen, aver doch fri! Un Zacharias Bräsig hadd sik an't Finster stellt un trummelte si-nen Dessauer Marsch, dat Fritz Triddelfitz, de dor vörbigung, ranne-kamm un froog: „Herr Inspektor, meinen Sie mich?“ - „Nein!“ bröllte Brä-sig em an, „sorgen Sie for Ihren Kram und sehn Sie nach der Wirtschaft.“

Nu kamm en Wagen antaufüren, un Hawermann un Franz stegen ut den Wagen. -

Franz was mit Hawermann gegen hentau negen na Mosesen gaan un hadd em seggt, statts de annern gauden Lüüd wull he de 31000 Daller för sinen Vedder betalen, un Moses hadd ümmer mit den Kopp nickt un hadd seggt: „Sie sind mir gut; die andern sind mir auch gut; aber Sie sind raich, besser is besser.“ - Un as de Saak afmaakt was, un Franz mit Ha-wermannen en Ennlang de Straat rupegaan was, seed he: „Lieber Vater, setze dich hier einen Augenblick auf die Bank. Ich komme gleich wieder; ich habe vergessen, mit Moses noch über einen Punkt zu Sprechen.“ - Un as he bi Mosessen rinnekamm, seed he: „Moses, mein Schwieger-vater Hawermann hat mir heute morgen gesagt, daß Pomuchelskopp Gürlitz verkaufen will...“ - „Gotts Wunder!“ reep Moses, „Hawermann, Schwiegervater! Wie haißt?“ - „Das ich die Tochter heirate.“ - Un de oll Juud böörte sik mäusam in den Staul tau Hööchten un leed de welke Hand up dat junge Hoor von den Christenun den Edelmann un seed: „Der Gott Abrahams segne Sie! Sie freien in'ne gute Art.“ Un na en beten seed Franz; „Kaufen Sie für mich; machen Sie die Sache für mich ab; mein Name soll aber nicht genannt werden, und keiner – namentlich Hawermann – soll etwas davon wissen. Zum Johannistermin kann ich 100000 Taler anzahlen.“ - Aber wie hoch soll ich gehen?“ - „Das bleibt Ihnen überlassen; aber fragen Sie heute schon an. Ich komme morgen, und dann sprechen wir näher darüber.“ - „Nu“, seed Moses, „das ist en Geschäft; das ist en ehrlich Geschäft. Warum sollt ich nicht machen en Geschäft?“ Franz gung. -

As Axel de beiden von den Wagen stiegen sach, wull he sik tausa-mennemen un wull sik niks marken laten; aver dat was woll vergeevs. Dörch sine Seel was en tau fürchterlicher Storm bruust; dat gräune Loov was in Stücken tuust un pluust un Strüük un Strüük kemen taum Vör-schien, dat sik Frieda un Bräsig dortüschen schuben müßten; un as he up Hawermannen los wull in sinen Hartensdrang, foot Frieda em üm un seed: „Axel, liber Axel, jetzt nicht! - Morgen, übermorgen! Alle Tage! Den Mann findest du immer.“ - Un Hawermann namm sinen Haut un seed: he hadd'ne Bestellung an Fritz Triddelfitzen von sinen Vadder un gung ut de Döör. Un Franz gung up Axeln tau un foot em rund üm un seed: „Axel, komm in das andere Zimmer; ich habe dir viel zu sagen.“ - Un as se'ne Tietlang dor alleen west wiren, keek Franz in de Döör un reep Frieda. Un't woorte wedder'ne Tiet, dunn Leep Daniel Sadenwater up den Hoff herüm un söchte den Herrn Entspekter Hawermann, un as de an Brä-sigen sine Nees vörbigaan was, dunn würd Bräsigen dat tau eensam in de Stuuv, un he gung in den Goren un stellte sik up en Üuver un keek na de Rexowschen Dannen, na den Laubansee röver un hadd sine Gedan-ken för sik, un de fungen an; „Markwürdig! Was is das Leben, was ist das menschliche Leben!“ un as sine Gedanken dor son annerthalben Stunn rümmerstaan un na allerlei Flegen rümsnappt hadden , bröken se tauletzt in de Wüürd ut: Ich wollt, es gäb nachher was zu essen, un es gäb denn en ruhiges Flach, wo ich mir en bitschen rekolljieren Könnte!“ -

Un sien Wunsch süll bald erfüllt warden; denn Daniel kamm un reep em, un as he in de Stuuv kamm, dunn stunn Hawermann bi Axeln un hadd sine Hand faat, un Franz reev sik de Hänn un keek up den Mid-dagsdisch rüm un kamm em entgegen un seed: „Herr Inspekter, das soll uns schmecken!“ - Un Frieda stunn dor mit en säutes Lachen un'ne seli-ge Taufredenheit in't Gesicht un gung up em tau un seed: „Herr Inspek-ter – Herr Assessor, wolte ich sagen – als wir in Pümpelhagen eingezo-gen, waren Sie mein Tischnachbar; nun da wir abziehen, müssen Sie's wieder sein.“ - „Wo so abziehen?“ - „Je, oll Fründ“, seed Hawermann, „du büst süs woll ümmer Hans vör allen Högen un markst gliek allens. Aver dit hest du nich markt: de Herr von Rambow hett mit Franzen tuuscht; de Herr von Rambow kriggt Hogen-Selchow un Franz Pümpel-hagen.“ - „So is die Sache richtig gehandhabt, Korl, un wenn du auch deinen Spitakel darüber treibst, daß ich nichts nich gemerkt habe, so habe ich doch schon vorso und so viel Jahren gemerkt, daß der Herr von Rambow, als er noch dein Element war, werden würd.“ - Dormit gung he an Franzen ran, un de schüddelte em recht düchtig de Hand. -

Na dat Middageten würd noch männigerlei afspraken, un jeder kunn Axeln dat anseen, wo licht em üm dat Hart worden was, dat he nu nich mier mit jenne Lüüd, dat he nu blot mit sinen Vedder tau daun hadd, un in dese betere Stimmung leet he sik allens gefallen, ok dat he en düch-tigen Entspekter för sik wirtschaften laten, un dat he tau Franzen sine Sekerheit gerichtlich maken wull. -

Uns Geschicht geit nu fix tau Enn. Na kort acht Dagen hadd Moses den Hannel över Gürlitz mit Pomuchelskoppen farig. - Up 192000 Daler was't kamen. Franz langte mit beide Hänn tau un gung von Mosessen drivens tau den Zimmerling Schulzen: „Her Schulz, können Sie schwei-gen?“ - „Das könnte ich stark.“ - „Nun, ich bin jetzt Besitzer von Pümpel-hagen. Schicken Sie mal einige von Ihren Leuten dorthin und lassen Sie die Paddocks abreißen, die sie dort gebaut haben.“ - „Das dächte ich mich damals doch gleich, daß die Biester ein kurzes Leben haben wür-den.“ - „Schön! Ich bin aber auch von Johannis ab Besitzer von Gürlitz...“ - „Sieh! Sieh! Also mit dem Herrn Pomuchelskopp heißt es doch zuletzt: Rut! Rut!“ - „Ja, Aber nun hören Sie, ich will dort ein Predigerwitwenhaus bauen lassen, und zwar soll's ganz so eingerichtet sein als das Prediger-haus selbst und soll un soll grade über, dicht am Kirchhof stehen. Neh-men Sie also schon morgen den Riß auf.“ - „Hätte ich nicht nötig, ich hät-te schon zwei Rissen davon, einen von mir selbst und einen, den hätte die Mamsell Hawermann mit ihre Schürzenbänn un Fitzelbänn aufge-nommen.“ - „Gut“, seed Franz, un en rechtes fröliches Lachen floog över sien Gesicht, „den letzten, den nehmen Sie.“ „Er wäre över nich richtig.“ - „Schadt nich! Nach diesem Riß sollen Sie doch bauen. Schaffen Sie morgen das nötige Holz an, nehmen Sie hier in Rahnstädt Fuhrleute und einen tüchtigen Maurermeister an; aber vor allen Dingen halten Sie rei-nen Mund gegen jedermann. Brauchen Sie Geld, so wenden Sie sich an Moses.“ - Dormit gung he, un de oll Zimmerling Schulzstunn in de Döör un keek em na: „Eddellüüd! Eddellüüd! Verrückte Anstalten! Fitzelbänn! Schörtenbänn. - Aver Pomuchelskopp: Rut! Rut! Wo uns dies woll kleedt?“ -

Franz reiste af na Hogen-Selchow. Hawermann un de Entspekter Bre-mer, de för Axeln anworben was, füürten mit em. - Axel drööp ok mit Sack un Pack in, un na em kamm de Buurmeister ut Rahnstädt, de de Övergaav tau besorgen hadd, un mit em Bräsig as Akzesser. - doröver un för de Instandsettung von dat Pümpelhäger Inventoor vergungen dre Wochen; dunn was allens tau Taufredenheit tau Schick. -

Un bi de Fru Passtern was ok allens tau de hochtiet tau Schick. Von dese Hochtiet will ik graad so schriven, as se was; se würd in'n stillen afmaakt, un ik maak't ok in'n stillen af. -

Den Dag na de Hochtiet satt Lowise un Franz un Fru Pastern un Hawer-mann in'ne grote Kutsch, un Bräsig satt vörn up den Buck; un se füürten na Pümpelhagen. - As se dörch Gürlitz kemen, was dor en groot Wirken mit dannene Balken un Sparren un ekene Salen, un een verzaante Drä-ger lagg al fix un farig bi Siet, un de Zimmerling Schulz stunn in Hemds-maugen dorbi un sweette, dat he tapfer taukeek, wo sine Lüüd Holt be-slogen. - franz leet hollen un reep den ollen flitigen Mann: „Alles in Ord-nung, Herr Schulz?“ - „Alles in Ordnung!“ - „Nun können Sie frei reden, Herr Schulz.“ - „Na, denn man zu!“ seed Schulz. - „Aber, Mamsell Haw..., wolt ich sagen: gnädige Frau, was haben Sie mich in Unverle-genheiten gebracht! Wenn ich meinte, ich hätte es, denn hätte ich es noch lange nicht. - Ich muß dorwegen einen verzahnten Träger mehr anbringen.“ - „Was?“ froog Lowise un keek Franzen an. - „Nichts weiter, liebes Kind“, seed Franz un foot se üm, „als daß ich Gürlitz gekauft habe und lasse hier ein Predigerwitwenhaus bauen, grade so wie das Pfarr-haus.“ - „Für mich?“ reep de oll lütte Fru Pastern, un de Tranen, de al lang in ere Ogen swemmt hadden, as se den Kirchhoff sach, wo eer Pastor sleep, störtten nu hell herut, un se foot sine Hand un weente Freudentranen dorup; denn de Tranen, de ut Weemaut weent warden, warden männigmal bi den Minschen tau Freudentranen. - „Und da hab ich mir gedacht“, seed Franz still fründlich, „mein Schwiegervater un Bräsig sollen wie bisher bei Ihnen wohnen. - Und ich dachte mir, Vater, du sollst hier die Wirtschaftsführung übernehmen, und du und Bräsig solltest auch einmal das Auge nach Pümpelhagen hinschlagen, ob's da auch vernünftig zuginge.“ - „Allemal!“ reep Bräsig von den Buck; denn he hadd alles hüürt, wiel de Slag dalslagen was, „Korl, was hab ich dich gesagt? - Der wird!“ Un Hawermann sine Ogen, de blänkerten vör Freud: noch mal wirtschaften! Noch mal in Dädigkeit! Noch mal wirken un schaf-fen! - Un Lowise smeet sik an Franzen sine Bost: „Franz, du bist ein lie-ber, lieber Mensch!“ - Un de Wagen Füürte wider un füürte in Pümpel-hagen herin. Kene Ihrenpuurten! - Aver in jeden Harten stunn'ne Ihren-puurt, de was upricht för unsern Herrgott in den Himmel! -

Ik heff de Geschicht nu rein utvertellt un künn nu dormit en Enn maken; aver ik weet al, wo dat geit: Vele willen weten, wat nu ut de Lüüd in de föftein Joor sörre 1848 worden is, un dorüm also schriev ik nu noch dat: